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Wie viel Luft muss auf die Reifen?

Ein Text unseres Hilfsmittelbotschafters Willy Hagelstein.

Jeden Tag verliert der Rollireifen einen kleinen Teil Luft. Dieser Verlust ist so gering, dass wir ihn beim Fahren gar nicht wirklich bemerken. Auch wenn der Reifenschlauch ganz neu und dicht ist, verliert er anders als ein Autoreifen kontinuierlich Druck. Dies liegt daran, dass im Rollireifen viel höhere Drücke herrschen, als im Autoreifen und das die Wandstärke eines Rollireifen wesentlich geringer ist, als die eines Autoreifens. Am Ende eines Monats kann der Rollireifen dann sogar 1 bar verloren haben, bei höherem Reifendruck sogar wesentlich mehr.

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Warum ist der Reifendruck beim Rollifahren so wichtig?

Je weniger Luft in Deinem Rollirad ist, desto größer wird der Rollwiderstand und desto mehr Kraft brauchst Du, um Deinen Rollstuhl anzutreiben. Darum solltest Du den Luftdruck Deines Rollireifens mindestens einmal im Monat prüfen und korrigieren.

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Wie prüfe ich den Luftdruck in meinem Rollireifen?

Häufig versuchen die Leute mit dem Daumen den Reifen zusammen zu drücken, um festzustellen, wie prall der Reifen noch mit Luft gefüllt ist. Doch diese, so genannte „Daumenprobe“, ist leider nichts sagend und sehr unzuverlässig, denn der Druck ab etwa 2 bar fühlt sich immer ziemlich gleich an. Bei Reifen mit Pannenschutzeinlage ist diese Methode sogar völlig nutzlos.
Benutze stattdessen lieber ein Manometer um den Druck Deiner Reifen zu überprüfen und zu korrigieren. Die meisten Pumpen und Handkompressoren haben heutzutage meist so ein Manometer integriert.

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Wie viel Luft muss in meinen Rollstuhlreifen?

Auf den Reifenflanken ist der jeweils zulässige Druckbereich angegeben. Häufig wird der Reifen aber komplett bis zu diesem Maximalbereich aufgepumpt. Dies ist falsch, denn die Angabe des Maximaldrucks sollte man nicht als generelle Luftdruckempfehlung verstehen, denn diese gibt es weder für einen bestimmten Rollstuhl noch für einen bestimmten Reifen. Denn der „richtige“ Luftdruck hängt maßgeblich von der Gewichtsbelastung auf den Reifen, also vom Gewicht des Benutzers und seinem Gepäck ab. Denn anders als beim Auto, hat das Fahrzeuggewicht nur einen geringen Einfluss auf das Gesamtgewicht.

Je nach persönlicher Vorliebe kannst Du also den Reifendruck Deines Rollstuhls einstellen.
Hierbei solltest Du beachten:
Je höher Du Deinen Luftdruck wählst, desto geringer wird der Rollwiderstand Deines Rollstuhls. Du brauchst weniger Kraft für den Antrieb und vor allem das Drehen auf der Stelle ist leichter und der Verschleiß der Reifen nimmt auch ab. Je geringer Du dagegen Deinen Luftdruck wählst, desto höher wird Dein Fahrkomfort, denn die Reifen haben eine bessere Auflage und eine wesentlich bessere Federung, weil sie kleinere Stöße besser abfangen, was besonders den Rücken entlastet. Am besten findest Du Deinen persönlichen Luftdruck durch Ausprobieren heraus.

 

Unser Tipp !

Damit man die monatlichen Reifenkontrollen nicht vergisst, empfehlen wir einen regelmäßigen Wecktermin im Kalender Deines Handys einzurichten. So bist Du immer auf der sicheren Seite, könnt die Kontrollen nicht vergessen und rollt Kräfte sparend durch die Welt.

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Gibt es irgendwelche Alternativen?

Wer sich die monatlichen Reifenkontrollen ersparen möchte, kann auch auf pannensichere Vollgummireifen zurückgreifen. Diese sind aus 100% Polyurethan gefertigt und besitzen somit keine Luftkammer. Der Nachteil dieser pannensicheren Räder ist, dass sie nicht nur ein höheres Gewicht haben, sondern auch eine wesentlich schlechtere Haftung, besonders auf glatten Böden.

Einen guten Kompromiss bieten aber pannengeschützte Reifen. Sie verfügen über eine innen liegende, 5 mm dicken Lage aus hochelastischem Spezialkautschuk, der als Eindringschutz vor Splittern, Dornen etc. schützt.

Und übrigens, der Reifendruck hat auch einen wesentlichen Einfluss auf die Feststellbremsen Deines Rollstuhls. So sollten besonders auch diejenigen auf den Reifendruck achten, die ihre Feststellbremsen beim Transfer benutzen, andernfalls fassen die Bremsen nicht richtig und der Rollstuhl könnte dann wegrutschen.

Wir hoffen, dass wir Dir mit unseren Tipps ein wenig weiter helfen konnten…

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