Die Vor- und Nachteile eines Starrrahmenrollstuhls bzw. eines Faltrollstuhls
Bei der Neuanschaffung eines Rollstuhls sollte man sich als Rollstuhlfahrer oder Versorger vorab einige Gedanken machen bzw. Fragen stellen. Hier finden Sie eine Zusammenstellung von Fragen und Antworten, sowie nützliche Tipps und Hinweise, die Ihre Entscheidung für oder gegen einen Starrrahmenrollstuhl oder Faltrollstuhl erleichtern soll.
Wie und wo soll der Rollstuhl eingesetzt werden?
Eine dieser Fragen ist, ob man besser einen faltbaren Rollstuhl oder einen starren Rollstuhl möchte. Beide Rollstuhlvarianten haben ihre Stärken und Schwächen. Deshalb sollte gleich zu Beginn der Rollstuhlversorgung der Einsatzbereich (Einsatzorte, Möglichkeiten bzw. Einschränkungen des Benutzers, Dauer der Nutzung, usw.) des künftigen Rollstuhls besprochen sowie Vor- und Nachteile abgewogen werden.
Habe ich genug Platz für meinen Rollstuhl?
Die Platzfrage ist ein weiteres Kriterium, das oft in die Entscheidung ob es ein Faltrollstuhl oder ein Starrrahmenrollstuhl werden soll einfließt. Hat man ausreichend Platz im Auto, im Haus oder der Wohnung ist man in seiner Wahl schon mal nicht eingeschränkt. Ist dies nicht der Fall, dann sollte ein Faltrollstuhl in Betracht gezogen werden, da der Faltrollstuhl dank seiner Faltmöglichkeit platzsparend ist. Dennoch sollte beachtet werden, dass der zur Faltung benötigte Faltmechanismus zwangsläufig das Gesamtgewicht des Rollstuhls erhöht.
Tipp/Anmerkung: Die Abmessungen von Kinderaktivrollstühlen halten sich in Grenzen, weshalb in diesem Bereich selten Faltrollstühle versorgt oder angeboten werden.
Welcher Rollstuhl hat die bessere Kraftumsetzung?
Eine wichtige Frage sollte auch sein, ob der Anwender ausreichend Kraft hat um einen Faltrollstuhl anzutreiben. Da der Faltmechanismus bei einem Faltrollstuhl natürlich beweglich sein muss, und sich auch einfach falten lassen soll, hat der Rollstuhl immer „etwas Spiel“. Die vom Anwender aufgewendete Antriebsenergie wird dadurch zum Teil in den verschiedenen Gelenkteilen des Rollstuhls absorbiert. Es wird also weniger der eingesetzten Muskelkraft in Bewegung umgewandelt. Zudem bringt ein Faltrollstuhl durch den Faltmechanismus ein erhöhtes Gesamtgewicht mit sich. Starrrahmenrollstühle hingegen haben entweder einen verschweißten oder hochfest verklebten Rahmen, wovon kraftreduzierte Anwender profitieren. Die zugeführte Bewegungsenergie kann bei Starrrahmenrollstühlen nahezu vollständig auf die Räder übertragen werden. Zudem ist der Rahmen bei einem Starrahmenrollstuhl minimalistisch gehalten, so dass der Stuhl insgesamt leichter ist als bei einem faltbaren Rollstuhl.
Die Vor- und Nachteile eines Faltrollstuhls?
Ist der Anwender viel unterwegs, dann ist oftmals ein Faltrollstuhl sehr hilfreich, weil er sich unterwegs unbekannten Situationen schneller anpassen kann. Der Rahmen bei Faltrollstühlen besteht aus einer eingebauten Kreuzstrebe, wodurch sich der Rolli platzsparend zusammenfalten lässt. Der Faltrollstuhl, der zu einem kleinen, kompakten Paket werden kann ist somit der perfekte Begleiter für den täglichen Transport zur Schule, zur Arbeit aber auch auf Reisen. Mithilfe einer herausnehmbaren Sitzplatte kann der faltbare Rollstuhl zudem fast die gleiche Stabilität und Verwindungssteifheit wie ein Rollstuhl mit starrem Rahmen erhalten. Dennoch ist generell immer das erhöhte Gewicht bei Faltrollstühlen zu beachten, welches durch die Kreuzstrebe verursacht wird. Zudem kann bei Faltrollstühlen weniger Muskelkraft in Bewegungsenergie umgewandelt werden, da ein Teil der Energie von den verschiedenen Gelenkteilen der gewichtsträchtigen Kreuzstrebe absorbiert werden.
Die wichtigsten Eigenschaften eines Faltrollstuhls im Überblick
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Schnell und einfach zu einem kleinen, kompakten Paket zusammenfaltbar | Mehr Gewicht durch den Faltmechanismus |
| vereinfachter Transport | Weniger verwindungssteif als ein Starrrahmenrollstuhl |
Die Jump-Familie – die Faltrollstühle von SORG im Überblick
Folgend ein Überblick über die verschiedenen faltbaren Rollstühle von SORG Rollstuhltechnik.
Jump alpha
Der faltbare Aktivrollstuhl Jump alpha ist durch seine hohe Einsatzmöglichkeit ein echtes „inklusives“ Multitalent. Der Faltrollstuhl für Kinder und Jugendliche ermöglicht eine optimale Unterstützung, hervorragenden Einstellmöglichkeiten und Fahreigenschaften. Jump alpha ermöglicht Kindern in vielen verschiedenen Lebenslagen Selbstständigkeit bei ihrer täglichen Mobilität.
Jump beta Sport
Der Jump beta Sport ist der „große Bruder“ des Jump alpha. Er ist ein faltbarer Aktiv-Rollstuhl für Jugendliche und Erwachsene ab einer Sitzbreite von 30 cm mit allen Eigenschaften des Jump alpha. Seine Palette an Ausstattungsmöglichkeiten und Optionen ist noch umfangreicher. Mit Jump beta Sport wurde ein weiteres nachhaltiges Hilfsmittel-Konzept entwickelt, das dem Anwender eine höchst individualisierte
Rollstuhlversorgung, weit abseits jeden Standards ermöglicht.
Jump beta BSA
Der Faltrolli Jump beta BSA ist ein weiteres Mitglied der Jump Familie. Im Gegensatz zum Jump beta Sport verfügt der Jump beta BSA über einen Rahmen mit komplett abnehmbaren und nach außen abschwenkbaren Beinstützen. Der Anwender kann deutlich näher an die täglichen Dinge des Alltags heranfahren. Seine umfangreiche Ausstattungspalette ermöglicht eine große therapeutische Bandbreite.
Alle Modelle der Jump-Familie bieten eine enorm umfangreiche Ausstattungspalette. Durch das modulare Baukastensystem sind sie für zahlreiche Therapieformen geeignet.
Die Vor- und Nachteile eines Starrrahmenrollstuhls?
Die Starrrahmenrollstühle zeichnen sich durch einen fest verschraubten oder verklebten Rahmen aus. Dieser hat den Vorteil, dass der Rollstuhl beim Fahren verwindungssteif bleibt und hierdurch die ihm zugeführte Bewegungsenergie nahezu vollständig auf die Räder übertragen wird. Durch den fehlenden Faltmechanismus ist der Stuhl insgesamt leichter als ein Faltrollstuhl. Der Nachteil an einem Starrrahmenrollstuhl ist, dass der Rahmen im Ganzen verladen werden muss und somit der Transport bei größeren Rollstühlen zum Problem werden kann.
Die wichtigsten Eigenschaften eines Starrrahmenrollstuhls im Überblick
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Bessere Kraftumsetzung | Transport problematisch, da sperriger Rollstuhl |
| Weniger Gewicht als ein Faltrollstuhl | |
| Verwindungssteifer |
Die Starrrahmenrollstühle von SORG im Überblick
Folgend die Starrrahmenrollstühle von SORG Rollstuhltechnik im Überblick
Mio (Design 2018)
Der Kinderaktivrollstuhl Mio (Design 2018) ist ein speziell für die Frühförderung entwickelter leichter Starrrahmenrolli für Kinder schon ab ca. 12 Monate. Er kompensiert sehr gut ihre Einschränkung in Mobilität und Aktionsradius. Und er unterstützt von Anfang an ihre physische Entwicklung, damit die kleinen Anwender eigenständig ihre Welt erkunden können. Dank der innovativen Leichtbauweise, der Mitwachsfunktion, und seines formschönen und funktionalen Designs garantiert dieser Aktivrollstuhl die größtmögliche Mobilität und Unterstützung in der natürlichen Entwicklung seiner kleinen Anwender.
Mio Carbon (Design 2018)
Der ultraleichte Kinderaktivrollstuhl Mio Carbon (Design 2018) ist ein sehr kleiner, wendiger Rolli für Kinder (Sitzbreite bis 30 cm). Sitzplatte, Muldenrücken, Aktivseitenteile und Fußplatte sind aus ultraleichtem und hochstabilem Carbon. Deshalb ist Mio Carbon (Design 2018) ganz besonders für alle Kinder mit reduzierter Kraft und vermindertem Muskeltonus geeignet. Durch seine Mitwachsfunktion bleibt Mio Carbon (Design 2018) ein langjähriger und verlässlicher Gefährte in Therapie und Alltag.
Alle Mio-Varianten sind wahlweise in zwei unterschiedlichen Rahmenformen möglich (Retro- oder der Stier-Form). Und alle Mio-Varianten sind wahlweise in zwei unterschiedlich starken Abduktionen lieferbar.
Vector
Der Vector ist das Nachfolgemodell für all diejenigen, die aus ihrem Mio bzw. ihrem Kinderrollstuhl herausgewachsen sind. Vector ist ausgesprochen vielseitig, variabel einsetzbar, formschön und außergewöhnlich stabil. Alle physiologischen Parameter können feinstufig auf die Möglichkeiten des Benutzers eingestellt werden.
Vector BSA
Vector BSA (BSA = BeinStützeAbschwenkbar) kann ebenso feinstufig auf die physiologischen Möglichkeiten seines Anwenders eingestellt werden wie sein gleichnamiger Bruder, allerdings bietet er durch die abschwenkbaren Beinstützen eine zusätzliche Funktion der Anpassung. Dadurch kann der Anwender deutlich näher an die täglichen Dinge des Lebens heranfahren. Der Transfer in/aus dem Rollstuhl kann körpernäher stattfinden und deswegen vom Anwender ggf. auch alleine bewältigt werden. Oder er kann die Restkräfte in seinen Beinen zum sogenannten Trippeln benutzen.
